„Spricht dich das an?“ fragte ich eine Freundin als die Idee für diesen Blog, das ganze Projekt gerade am Entstehen war. Die Teile kamen gerade Stück für Stück zusammen und ich überlegte, was das größte Ziel für Frauen sein könnte.
Welche die größte und erfüllenste Veränderung für uns sein könnte.
„Katja, ich weiß nicht. Befriedigung hört sich so männlich an. Bei Frauen ist das weicher – Verlangen, Wünsche, Fantasien, Gefühle. Das sind Worte, die zu Frauen und ihrer Sexualität passen.“ war ihre spontane Antwort.
„Stimmt. Befriedigung ist down to earth. Zielerreichung in Reinstform. Damit haben Frauen nichts zu tun. … Oder? Halt mal! …
Stimmt das wirklich?
Oder ist da gerade ein schamvoller Glaubenssatz in den Köpfen zweier Frauen aktiviert worden? Ist es der Glaube daran, dass das den Männern vorbehalten ist? Oder dass es sich nicht gehört, für eine Frau?“
Ich glaube, dass es eine riesige Befreiung und Veränderung wäre, genau deshalb, genau, weil wir gerade denken, dass Befriedigung ein männliches Ziel ist. Gelernt und verinnerlicht durch das Miteinander in einer Gesellschaft, die eben doch nicht lange nicht so gleichberechtigt ist, wie wir alle meinen.
Ist Befriedigung beim Sex nicht die Erfüllung eines Verlangens. Der Abschluss eines sinnlichen Erlebens? Befriedigung ist handfest, irgendwie real. Es ist geschafft! Deckel drauf, Grinsen an und weiter geht’s.
Während das Verlangen, der Wunsch, die Träume, so reizvoll sie alle sind, sind sie irgendwie federweich, Gedanken, Gefühle in der Luft. Und das soll weiblich sein? Oder diese mit einem Höhepunkt zu befriedigen und abzuschließen kommt uns männlich vor?
Nein. Es gehört zusammen und es hat nichts mit weiblich oder männlich zu tun, sondern einfach mit erfüllter Sexualität.
Wieder ein Beweis mehr, dass es Zeit ist, die Scham beiseite zu legen und sich Befriedigung ohne Scham zu erleben – als Frau, als Mann, gemeinsam, zu zweit oder in welcher Form auch immer.